Der umweltfreundliche Nutzhanf hat in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit erhalten. Dabei ging es längst nicht mehr nur um die Frage, ob Cannabis Pflanzen direkt als Droge angesehen und gänzlich verboten werden sollte – sondern darum, inwiefern Produkte aus Hanf reguliert werden, um einen sicheren Gebrauch zu ermöglichen. Denn: Es steht für die meisten mittlerweile fest, dass die nicht-psychoaktiven Hanfwirkstoffe mit einigen Vorteilen dahergehen. Nun hat sich ein weiterer Schritt in Richtung der Akzeptanz weiterer Nutzhanf-Sorten und eines höheren THC-Gehalts getan – worauf wir nachfolgend detaillierter eingehen wollen.
Inhaltsverzeichnis
Höherer THC-Gehalt für Nutzhanf: Schon ab Anfang 2023!
Anfang Dezember 2021 hat der Rat der EU den Vorschlag angenommen, die neue Gemeinsame Europäische Agrarpolitik zu verabschieden (GAP). Diese wurde vom europäischen Parlament aufgestellt und beinhaltet unter anderem, dass der THC-Gehalt von Nutzhanf auf Feldern wieder 0,3 Prozent betragen darf. Diese Änderung soll schon ab dem 1.01.2023 in Kraft treten und es ermöglichen, neue Nutzhanf-Sorten zu nutzen. Das gilt allerdings nur, wenn Landwirte für die Sorten eine Direktzahlung erhalten. Der EU-Sortenkatalog könnte hierdurch um einige Sorten erweitert werden. Obwohl der mögliche THC-Gehalt in anderen Ländern wie etwa Italien wesentlich höher liegt, ist dies ein wichtiger Schritt für die Hanfindustrie, wie auch Daniel Kruse, der Präsident der EIHA mitteilt:
„Ich habe über ein Jahrzehnt für diesen Moment gekämpft. Mein Dank geht an unser hervorragendes Team in Brüssel für die erfolgreiche Umsetzung. Dies ist ein großer Tag für den Hanfsektor und für eine grünere Zukunft in Europa. Im internationalen Vergleich sind 0,3 % immer noch ein niedriger Grenzwert. Die Schweiz, im Herzen Europas, und auch andere EU-Länder arbeiten bereits mit höheren Grenzwerten, um Marihuana von Industriehanf zu unterscheiden. Wissenschaftliche Studien und langjährige Erfahrungen belegen, dass höhere Grenzwerte absolut kein Sicherheitsrisiko darstellen. Endlich legt die EU den Grundstein für einen wachsenden, grünen und nachhaltigen Industriehanfsektor in der gesamten Union. Das ist die Chance, im weltweiten Wettbewerb wieder gleiche Ausgangsbedingungen zu schaffen. Jetzt wird der EU-Hanfmarkt einen starken Impuls erfahren, um mit der internationalen Konkurrenz gleichzuziehen.“
Zitat: Daniel Kruse – EIHA
Ein längst überfälliger Schritt?
Dass diese Entscheidung längst überfällig war, müssen Experten nicht erst betonen. Schon lange Kämpfen Spezialisten und auch Anwender dafür, dass der Cannabis selbst in Deutschland legalisiert wird und dessen Vorzüge im medizinischen Bereich mehr Menschen zugute kommen können. Bisher hat sich sogar gezeigt, dass auch höhere Grenzwerte an THC – dem psychoaktiven Wirkstoff der Hanfpflanze – nicht schädlich sind und das negative Stigma rund um Hilfsmittel aus Hanf daher längst überholt ist. Was bisher für viele Unruhen gesorgt und zahlreiche Diskussionen ausgelöst hat, scheint nun erst einmal beiseite gelegt: Der Hanfsektor könnte durch die Gesetzgeber schon bald vollkommen anerkannt werden.
Wird Cannabis in Deutschland schon bald legalisiert?
Durch die Ampel-Koalition ist der Traum vom legalisierten Cannabis hierzulande in greifbare Nähe gerückt. Diese könnte laut Experten schon Anfang 2023 stattfinden, ist aber noch nicht konkret geworden. Für Unternehmen wie Demecan und CBD Hersteller stellt die Legalisierung des Hanfs die Chance dar, viel Wachstum zu erleben. Dies wiederum würde mehr Arbeitsplätze schaffen, aber auch neue Unternehmen ins Land locken. Die Verabschiedung der GAP könnte als ersten Schritt in die richtige Richtung angesehen werden und wird als Willigkeit des Gesetzgebers aufgefasst, das Thema nun näher zu beleuchten.
Doch was würde eine Legalisierung noch bedeuten? Zunächst einmal würde die Justiz eine Menge Zeit und Ressourcen sparen. Nicht nur, um illegalen Konsum von Cannabis zu ahnden, sondern auch in Bezug auf die ständigen Unklarheiten in der CBD Branche. Schließlich wurde so mancher CBD Anbieter wegen eines zu hohen THC-Gehalts in seinen Produkten mit Geldbußen belegt – und das, obwohl die Abweichung in den meisten Fällen minimal war. Auch wurden immer wieder Hanf- und CBD Läden durch Behörden ins Visier genommen, da diese Hanfbestandteile wie Blüten ohne Weiterverarbeitung verkauften. Plus: Dem Anwender würde mehr Eigenverantwortung in die Hände gelegt werden.
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Ein ebenfalls wichtiger Punkt: Durch die Legalisierung von Cannabis könnte der Staat mehr Steuern einnehmen. Durch eine Hochrechnung des Ökonoms Justus Haucaps ergab sich beispielsweise, dass mehr als 4,5 Milliarden Euro an den Staat gehen könnten, wenn Cannabis legalisiert werden würde. Ein weiterer Vorteil: Der Gesetzgeber könnte die Qualität der angebotenen Produkte regulieren und Kunden so die Möglichkeiten geben, wirklich nur das Beste zu erhalten, das eine gute Wirkung unterbreitet. Aktuell ist der Dschungel an CBD Herstellern und Produkten nämlich etwas undurchsichtig.
Mehr Nutzhanf-Sorten für essbare Hanfbestandteile
Durch die neue GAP könnte der EU-Sortenkatelog um einige Nutzhanfsorten erweitert werden – was der Produktion von Lebensmitteln aus Hanfbestandteilen ebenfalls zugute kommt. Denn: Der THC-Gehalt ist gering genug, um die Hanfsamen, -Blüten und Speiseöle aus der Pflanze sicher zu konsumieren. Der Vorteil liegt dabei darin, dass die Nutzhanfarten ungesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe und auch Vitamine mitbringen, die für eine ausgewogene Ernährung essentiell sind. Dabei ist der Hanfanbau selbst sehr umweltschonend: Es müssen kaum Chemikalien verwendet werden, um den Hanf vor Schädlingen zu schützen. Zudem wächst der Nutzhanf schnell und ohne viel Zutun, sodass sich andere Ressourcen schonen lassen. Nebenprodukte könnten dabei sogar in Tierfutter zum Einsatz kommen. Ob CBD Öl kaufen oder sich doch für das CBD Liquid entscheiden – die Zukunft hält für begeisterte Nutzer von Hanfprodukten sicher viel Neues bereit.